1175 Jahr-Feier Untermaßfeld (03.08.2012)

Von Fackelzug bis Feuerwerk


Drei Tage lang feierten die Untermaßfelder mit vielen Gästen die Ersterwähnung ihres Ortes vor 1175 Jahren.

 

Zu überhören war der Start ins Festwochenende nicht. Kunststück, wenn aus mehr als 20 Gewehren Salut geschossen wird. Von ihrem neu gestalteten Dorfplatz aus zogen sie danach unter dem Schein der Fackeln und Lampions der Kinder zum Bürgerhaus, wo die Musiker vom Jugendblasorchester Jüchsen den ersten Abend des Festes einläutete. Dass die Töne im Laufe des Abends lauter und rockiger wurden, fast die ganze Nacht über im Saal des Bürgerhauses erklangen, dafür sorgte „Inspiration Blue Events“. Ein Abend für die jüngere Generation.
Sonnenschein pur beim Festumzug am Samstagmittag. Keine historischen Bilder, wie sie vor kurzem im Nachbarort mit dem gleichen Jubiläum zu sehen waren, aber ein farbenfreudiger und fröhlicher Zug, in dem sich die Vereine des Ortes präsentierten, verstärkt von etlichen Gastvereinen aus den Nachbargemeinden. Der Kindergarten Villa Kunterbunt und das Jugendgästehaus Mittendrin, Sport- und Kirmesverein, Landfrauen, Schützen und Angler, Sportler und die Mitglieder vom Burg- und Heimatverein. Meiningens Bürgermeister Fabian Giesder, der neben Bürgermeister Albrecht Schmidt den Zug anführte, konnte so die Gemeinde, die er „zu erfüllen“ hat, von einer anderen Seite kennenlernen als dies auf Ratssitzungen möglich ist.
Auch die Vorstellung er Vereine anschließend im Bürgerhaus war für Gäste wie für die Einwohner selbst interessant, wissen doch selbst Einheimische nicht in jedem Fall, was das Jahr über in den Vereinszimmern an fleißiger Arbeit geleistet wird. Solche Außenwirkung ist wichtig für die Vereine. Um dies nur an einem Beispiel zu belegen. Da hat sich Georg Weydringer aus Roth v.d. Rhön (Bayern) extra auf den Weg nach Untermaßfeld gemacht. Der Seniorchef der dortigen Brauerei hatte von den Aktivitäten des Burg- und Heimatvereins gehört, und weil er bei seiner Ahnenforschung herausgefunden hatte, dass seine Vorfahren aus Untermaßfeld stammen, dachte er sich: Vielleicht interessiert das die dortigen Heimatfreunde. Mitgebracht hatte er ein Foto vom Jahr 1880 von einem seiner Untermaßfelder Vorfahren, dazu die Berufe, die mehrere Generationen seiner Familie in dem Ort an der Werra ausgeführt hatten, ehe es sie in die Rhön verschlug. Eine kleine Nebenwirkung eines solchen Festes, und Bestätigung dafür, dass der Ruf längst die Ortsgrenze überschritten hat.
Auf Spurensuche in die Geschichte der Gemeinde war Hartmut Seyfart in seinem Vortrag gegangen. „Ein Leipziger, der noch Önnermassfeller Platt geschwatz ko“, wie ihn der Vorsitzende des Burg- und Heimatvereins Uwe Bornkessel vorstellte. Viel Wissenswertes, aber auch (allzu-)viele Fakten aus der Geschichte trug der gebürtige Untermaßfelder vor. Doch bei all seinen anerkennenswerten Forschungen – ob nun Unter- oder Obermaßfeld das eigentliche „Mahesfeld“ ist, das in den Geschichtsbüchern erwähnt wird, den Streit konnte auch er nicht endgültig klären. Auch wenn er seine Meinung, dass dies sein Geburtsort sein müsste, nicht verleugnen konnte oder wollte.
Am Sonntagvormittag sollte das Fest nach dem Gottesdienst bei einem Frühschoppen eigentlich ausklingen. Doch das Interesse an den Ausstellungen war so groß, dass diese noch einmal bis in die Nachmittagsstunden geöffnet werden mussten.
 



 

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